Kreativwettbewerb

Tue, 30 Jun 2020 10:17:56 +0000 von Hilke Schimke

Spazieren mit dem Nachbarshund, Bienen aus Konservendosen, abenteuerliche Schatzsuchen. Ungewissheit, Zukunftsängste und natürlich: Genug Klopapier? „Was beschäftigt euch in Zeiten von Corona?“, hat die evangelische Christus-Kirchengemeinde Syke gefragt und eine ganze Wand voll ganz verschiedener Antworten bekommen. Ende April hatte Martina Schirmer von der Kinderkirche gemeinsam mit Pastorin Albertje van der Meer zu einem Kreativwettbewerb aufgerufen, bei dem Syker zeigen konnten, wie ihr Leben zu Corona-Zeiten aussieht und welche Gedanken, Gefühle, Ideen sie beschäftigen. „Wir wollten einen Anlass dazu geben, dass aus dieser herausfordernden Zeit etwas Schönes entstehen kann und ein Gefühl der Verbundenheit erhalten,“ erklärt Initiatorin Martina Schirmer. Jetzt freut sie sich über die Ergebnisse: „Es ist echt interessant zu sehen, wie unterschiedlich das umgesetzt wurde.“ 
Da wurde gemalt, gewerkelt und geschrieben. Einige Teilnehmer haben sich alleine an die Arbeit gewagt, andere haben sich als Familie oder Team zusammengetan. Sogar aus Bremen ist ein Werk „angereist“. Besonders ins Auge fallen zuerst die bunten Bilder der kleinen Künstler der Kindergärten „Sonnenstrahl“ und „Kunterbunt“. Die Kinder aus dem Kindergarten „Sonnenstrahl“ haben sich für ein Gemeinschaftsbild zum Thema „Frühling“ entschieden. „Die Kinder sind fröhlich gestimmt und freuen sich, dass es jetzt wieder nach draußen geht“, heißt es in der Erklärung zu dem Kunstwerk. Auch die Kinder, die noch zu Hause bleiben mussten, haben sich mit Einzelwerken beteiligt. Die Kinder aus dem Kindergarten „Kunterbunt“ geben Einblicke in ihr Leben während der Kita-Schließung. Während einige Kinder ihre Freunde vermisst haben, ist auch hier die Stimmung insgesamt gut. 
Etwas nachdenklicher stimmen die Werke eines Künstlerinnen-Trios, bestehend aus Silvia Uster, Bärbel Richling und Ilse Heußmann. In einem Gedicht und ihrem Gemälde beschreibt Uster Corona als „Eiszeit menschlicher Kontakte“ und eine „unbekannte Zukunft hinter den Bergen“. Heußmann stellt in ihrem titelgebenden Werk „Angst und Hoffnung“ den Kontrast zwischen beängstigenden Medien, Ungewissheit und sozialer Abgrenzung auf der einen Seite sowie Geborgenheit in der Natur und im Gebet, mehr Ruhe, Hoffnung und Zuversicht auf der anderen Seite dar.
Dora-Ida (3) ist mit ihrer Oma dagegen ganz praktisch aktiv geworden: Ihr Kreativwerk zeigt Fotos von einem selbstgebauten Bienen-Hotel. Auch Tom (8) hat sich handwerklich ausgelebt und mit einem „Drachen-Baumhaus“ sogar eine Skulptur beigesteuert. Eine Familie hat sich unter dem Künstlernamen „LeMoLi“ zusammengetan und ein Bild aus Handabdrücken gestaltet, die übereinander wachen und sich Sicherheit geben. 
Alle eingereichten Kunstwerke schmücken jetzt die Seitenwand in der Christus-Kirche. Die Teilnehmer durften sich über einen Apfelbaum als Zeichen der Hoffnung freuen. Und Pastorin van der Meer freut sich, dass neben den bedrückenden Absperrbändern wieder „ein bisschen Farbe und Gemeinschaft“ in die Kirche kommt. Sie lädt die Öffentlichkeit herzlich ein, die Ausstellung mit dem Titel „Corona 2020 – Zwischen Angst und Hoffnung“ im Rahmen der Offenen Kirche über den Sommer zu bewundern. Die Kirche ist täglich von 9-18 Uhr für Besucher mit Mund-Nase-Schutz und unter Wahrung der Hygiene- und Abstandsregeln geöffnet. Wer sich inspiriert fühlt oder Mut bekommen hat, kann dort auch noch nachträglich eigene Kreativwerke abgeben. Neben der Ausstellung befindet sich ein Karton mit der Aufschrift „KREATIVWERKE“. Dort können die Kunstwerke gut verpackt abgelegt werden – entweder anonym oder mit Namen und Adresse. „Dann gibt es noch ein kleines Dankeschön“, so van der Meer.
Quelle: Aline Knake
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