Gesamtkirchengemeinde Syke - Barrien - Heiligenfelde

Ein ganz besonderer Tag

Nach meiner Pensionierung habe ich mich als Schülercoach beworben. Als Schülercoach verbringt man einen Nachmittag in der Woche mit einem Grundschulkind. Mir wurde Pia zugeteilt - und im Herbst 2017 begann unsere gemeinsame Zeit. Da Pia ihre Hausaufgaben bereits in der Schule erledigte, hatten wir viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens, Eisdiele aufsuchen, schwimmen gehen, basteln, nähen spielen etc. Am ersten, warmen Frühlingstag im vergangenen Jahr wollten wir unbedingt unsere gemeinsame Zeit „draußen“ verbringen. Wir hatten schon immer vor, die Fitnessgeräte am Mühlenteich auszuprobieren. Also packten wir eine Stoppuhr, Zettel und Stift ein und machten uns auf den Weg. Das Wetter war wie wir es zurzeit genießen – strahlendblauer Himmel und Sonnenschein. Nach unserer ersten Runde auf den Fitnessgeräten war der Ehrgeiz, wer schafft die meisten Übungen, so ziemlich vergangen. Pia entdeckte einen Kletterbaum, ein Prachtexemplar von einem Kletterbaum, mit weit ausladenden, starken Ästen. Gemeinsam mit anderen Kindern kletterte sie, balancierte auf den Ästen und probierte so allerlei Sachen aus. Dabei entdeckte sie einen Strauch mit Weidenkätzchen. Noch nie in ihrem Leben hatte Pia Weidenkätzchen gesehen. Sie war total fasziniert von den weichen Kätzchen. Leider stehen Weidenkätzchen unter Naturschutz und dürfen somit nicht gepflückt bzw. abgeschnitten werden, aber die auf dem Boden liegenden Zweige und Kätzchen darf man einsammeln. Wir haben 1 ½ Stunden damit verbracht einzelne Kätzchen aufzusuchen und herabgefallene Zweige zu finden. Zuhause haben wir die Zweige zusammen mit Buchsbaum zu einem Strauch gebunden. Als wir uns an diesem Abend verabschiedeten, sagte Pia: „Das war ein wunderschöner Tag, vielen Dank Jutta“. Wir haben noch viele weitere schöne Sachen unternommen, Besuch des Klimahauses und des Universums, Kinobesuche und Freibadbesuche - aber dieser Tag der Entdeckung der Weidenkätzchen war, ist und wird immer ein besonderer Tag sein.

Jutta Wegg
(Hospizgruppe)

Bis einschließlich 3. Mai wird die Christuskirche für einzelne Besucherinnen & Besucher für eine Zeit der Stille, Andacht oder Gebet von täglich jeweils 09:00 - 18:00 Uhr weiterhin geöffnet sein.

Schilder weisen auf Abstands- & Hygieneregeln hin.

Um das Tragen eines Mundschutzes wird (dringend) gebeten.

In der Kirche liegen für Besucher Informationsschriften zu den Sehenswürdigkeiten in der Kirche sowie ein kleine Heftchen für Gebet und Stille Zeit aus - alles kostenfrei zum Mitnehmen.

Auch kleine Holzkreuze mit einem Fischsymbol werden gegen einen kleinen Obolus angeboten.

Der Kerzenbaum dient zum Anzünden von Kerzen im Gedenken an nahestehende Menschen.

Bleiben Sie behütet & gesund!

Sonnenstrahl - Gedanken

Wie in der Coronazeit, so in allen Lebenslagen 
gibt es und brauchen wir Sonnenstrahlen. 
Ihre Ausstrahlung von Helligkeit und Wärme 
kommt in bestimmten Situationen und Momenten 
mit ganz unterschiedlicher Intensität 
in unserem Herz an.
So mögen wir Sonnenstrahlen sehen, empfangen,
erleben und mit anderen teilen. 

Renate Meyer 
Trauer-Cafe Syke 

Vorgestern, als ich über den Lehrtext nachdachte, fiel mir auf, dass die Bilder von der Herde und ihrem Hirten immer auch etwas leicht Entmündigendes in sich tragen. Natürlich darf Gemeinde auch Kuschelgruppe sein. Und unser Gottesbild stellt uns Gott zurecht als überlegen dar im Vergleich zu den Machtansprüchen aller sogenannten Machtmenschen der Welt. Diese dort verborgene Kritik gefällt mir sehr. Der älteste Gebetsruf, den die ganz junge Christenheit für den auferstandenen Jesus hat, ist eben auch „Kyrios / Kyrie“, Herr. Darauf kann ich auch vor dem Hintergrund von gendergerechten Interessen nicht verzichten. Er ist der Herr und setzt die Maßstäbe, und die sind ganz anders und neu und gerecht und schließen alle Menschen ein.   

Heute aber sind Losung und Lehrtext ganz aus der Perspektive mündiger und selbstbewusst glaubender Menschen gewählt. 

Der kluge Machtpolitiker Daniel wird von seinem König Darius in eine Löwengrube eingesperrt, weil er gegen das Gesetz der „Perser und Meder“ verstoßen hat. Daniel befand sich in einem politischen Machtkampf und seine Konkurrenten hatten dieses Gesetz ausschließlich in Kraft gesetzt, um Daniel der religiösen Illoyalität gegenüber dem Großkönig anklagen zu können. Aus dieser Falle und der Löwengrube kann sich Daniel durch Vertrauen in Gott retten. Die Löwen werden von einem Engel ruhiggestellt und der Großkönig ist hinterher auch dem Gott Daniels sehr dankbar. 

Das Danielbuch ist das jüngste Buch der hebräischen Bibel. Es ist eine Art „historischer Roman“ über den weisen und klugen Daniel im Perserreich, mit vielen apokalyptischen Bilder und Vorstellungen, die im fünften Jahrhundert spielen sollen, aber gleichzeitig gut in die politische Situation des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts passen, als das Buch verfasst wurde.   

Ganz anders der erste Brief des Paulus an seine Gemeinde in Korinth. Er ist ein realer Brief, geschrieben von Paulus, der sich inzwischen in Ephesus aufhielt. Am Ende der Korrespondenz beginnt Paulus seine Grüße mit den Worten des Lehrtextes. 

Das traut er seiner Gemeinde zu. Es fehlt aber noch die Fortsetzung: „All eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.“ Das ist mündiger, selbstbewusster Ausdruck des Glaubens. Wach blieben, wissen, was man glaubt, mutig und stark dazu stehen und alles in Liebe erleben, aushalten, gestalten.   

Gerade in schwierigen Zeiten schwanken Menschen zwischen emotionalen Extremen. Mal fühlen wir uns wie die kleine Herde, „Gottes Gurkentruppe“, wie es 2019 auf dem Abschlussgottesdienst des Kirchentags in Dortmund so treffend hieß. Und mal sind wir Bürger*innen Korinths, denen Paulus alles zutraut: Mut, Glaubensüberzeugung, Gegenwartsbezug und die Kraft der Liebe.   

(von: Wiebke Köhler, Ev.-luth. Kirchengemeinde Einbeck)

Lichtblicke

Corona hat mich ein wenig ausgebremst?    
Es hat meine Aktivitäten reduziert – ja!         

Aber ich kann mich wieder auf Stärken konzentrieren, darf mir wieder Kraftquellen erschließen            , die in den Hintergrund geraten waren.

 Ich darf jeden Tag die Sonne genießen, habe zu Essen und zu Trinken, kann Musik hören, Bücher lesen, mit dem Fahrrad durch die erwachende Natur radeln und Tag für Tag die Veränderungen wahrnehmen. 

Und ich kann entschleunigt die kleine Blume am Straßenrand bewundern, die sich kraftvoll ans Licht gearbeitet hat (siehe beigefügtes Bild). 

Von dieser Blume möchte ich lernen – zu leben, nicht aufzugeben, zu teilen und zu danken.

Und auch wenn alles auf den ersten Blick, wie auf diesem Foto, grau erscheint, erschließen sich kleine, farbige Glücksmoment im Innehalten.

Ihre Heide Wolter
Hospizgruppe/Trauercafe